Der Streit zwischen dem Automobilweltverband FIA und Max Verstappen droht zu eskalieren. Ralf Schumacher fordert Handeln auf Seiten dder FIA.
Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher (49) ist bei Fans beliebt und bei Fahrern und Entscheidungsträgern der Formel 1 gleichermaßen respektiert und gefürchtet, weil er als Experte von Sky Deutschland Dinge klar anspricht und immer offen seine Meinung sagt. Auch im Zwist zwischen Weltmeister Max Verstappen (26) und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem (62) macht er nun keine Ausnahme.
Vorgeschichte: Bin Sulayem hatte sich öffentlich über die teils raue Ausdrucksweise der Piloten beklagt. Das sei Sprache der Rapper, aber nicht von Rennfahrern, die eine Vorbildfunktion haben. Als Verstappen in der offiziellen FIA-Pressekonferenz von Singapur sein Auto als „Mist“ (englisch „fucked“) bezeichnete, wurde er von der FIA zu Sozialdienst verdonnert.
Allein: Der Niederländer ließ sich das nicht gefallen, gab sich in den Pressekonferenzen des Automobilweltverbands bewusst wortkarg, redete erst später Klartext. Und sprach sogar von Rücktritt!
Ralf Schumacher kann Verstappen gut verstehen: „Es ist ein schweres Jahr für ihn“, erklärt der Deutsche bei Sky. „Zuerst die Querelen um Teamchef Christian Horner, die Abgänge von Designgenie Adrian Newey und anderen Topleuten, das Auto funktioniert plötzlich nicht mehr, es wird nochmal eng im WM-Kampf mit Lando Norris. Es kommt vieles bei ihm zusammen.“ Und da könne man schon mal die gute Laune verlieren.
Schumacher kann sich gut in Verstappens Situation hineinversetzen: „Mir ist das Gleiche in einem Fernsehinterview 1997 passiert. Im Jordan-Team haben sie den ganzen Tag geflucht, das war für mich die ganz normale Sprache. Als ich in einem Fernsehinterview das F-Wort benutzt habe, musste ich mich dann aber dafür entschuldigen.“
Allein: Schlimmer als Verstappens Fluchen findet der sechsmalige GP-Sieger das Verhalten von FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem. Schumacher: „Er spielt eine tragische Rolle. Er ist nicht fähig, die Fahrer abzuholen. Es ist ein Unding, Max zu bestrafen, eine Verwarnung hätte doch gereicht.“
Schumacher glaubt sogar, der Automobilweltverband sollte ernsthaft über einen Wechsel an der Spitze nachdenken. Schumacher: „Mohammed bin Sulayem ist für mich ein Problem. Zuerst legt er sich mit Susie Wolff an, dann mit Rechteinhaber Liberty Media, was ihn fast den Job gekostet hat. Er macht eine unglückliche Figur, sucht die Öffentlichkeit, ist oft auf dem Siegerpodest. Ich würde der FIA empfehlen, mal über jemand Neues nachzudenken. Es kann auf Dauer nicht sein, was da passiert.“
Verstappen rät Ralf Schumacher derweil, ruhig zu bleiben. Schumacher zu F1-Insider: „Max fühlt sich ungerecht behandelt, das kennen wir alle. Er sollte aus einer sinnlosen Strafe etwas Sinnvolles machen und etwas vorschlagen, was für ihn eine Herzensangelegenheit ist. Dann wäre die Kuh vom Eis. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der FIA-Präsident nachgibt. Ich traue Max aber auch zu, dass er aufhört.“
Fest steht: Der Streit um Max Verstappens Sprache und die Reaktion der FIA – er wird die Formel 1 noch weiter beschäftigen.
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